Ich radele am Rhein und ich komme wegen einer Umleitung, die man vergessen hat wegzunehmen, nach Sinzig an der Ahrmündung.
Blogger Miklitz: Der Pulverkopp
Beobachtungen, Erfahrungen, Kritik
Sonntag, 20. Juli 2025
Umleitung nach Sinzig
Dienstag, 1. Juli 2025
Messer schleifen und schärfen
Chefkoch Yung mit viel Geschick
schneidet Fleisch vom Bratenstück.
Jedes Mal mit Kunst tranchiert
wird es schön dem Gast serviert.
Aber diese Meisterschaft
hat nicht die geringste Kraft,
wenn der Schliff dem Stahle fehlt
und die Klinge wird gequält.
Dann nützt kein Putzen mit viel Eifer,
scharf macht sie nur
der Messerschleifer.
(Aus: Der Bartenwetzer, copyright g.miklitz 2025)
Donnerstag, 29. Mai 2025
Eine gute Idee der Deutschen Bahn?
Ach du, mein lieber Bollerwagen,
Donnerstag, 1. Mai 2025
Arbeit im Ahrtal: 24/7
Am Sonntag war ich in Altenahr zum Mittagessen.
Dort hatte ich vor einem Jahr eine kleine Wanderung zum Teufelsloch gemacht. Aber diesmal schaute ich vom Tal aus, von der Terrasse des Hotel-Restaurants Ruland nach oben zur Felsen-Spitze.
Der Blick geht hier in diesem engen Tal nicht weit; unten fließt die Ahr, und dann sieht man schon die Baustelle. Die Trasse der Ahrtal-Bahn wird neu gebaut. Auch am Sonntag. Die Dieselmotoren von zwei hohen Kränen lärmen zu uns herüber. Was für ein Spektakel! Ganz oben am Ende der Kräne stehen Arbeiter und werkeln an einem Stahldrahtnetz, das die neue Trasse vor herunterstürzenden Felsbrocken oder Bäumen schützen wird.
Der Kran links ist deutlich größer als der rechts daneben. Der linke Kran Ist blau, der kleinere schwarz. Unten ist der Motor, wie ein Sockel des Krans. Ich fotografiere und sage: „Das geht aber voran, selbst am Sonntag wird gearbeitet!“
Einer der Gäste am Tisch vor mir sagt: „Ja, voran geht’s. 24-7.“
Einer anderer sagt: „Der Kran links, der größere, das ist die AfD. Rechts der Kran, schwarz und mit rotem Sockel, das ist die neue Koalition aus CDU und SPD.“
Ich verstehe. 24 Stunden am Tag und sieben mal in der Woche wird hier gearbeitet. So wollen Sie das Land wieder fit machen.
“Hahaha. Sag mir, was die Stahlnetze bedeuten!“
Ende der Vorstellung.
Samstag, 27. Juli 2024
Mal ein Buch aufschlagen
Foto zur ergänzenden Illustration des Beitrag: Bildausschnitt aus dem Bad Wildunger Altarbild des Conrad von Soest, 1403. Es zeigt den ersten Brillenträger in der europäischen Kunstgeschichte.
Bei meinem Besuch der Bibliothek Brehm-Stiftung im Schloss des früheren Fürsten von Waldeck in Bad Arolsen habe ich gestaunt. 45 000 Bücher vom Mittelalter bis in unser Jahrhundert hatte der Schweizer Sammler Brehm in seinem Leben zusammengetragen und in einer Stiftung zugänglich gemacht. Es gibt Handgeschriebenes auf Pergament, die ersten Gutenberg-Bibeln in deutscher Sprache, etwa 30 Jahre vor Luther! Daneben viele wertvolle Erstausgaben und bibliophile Drucke.
Unsere Führerin zeigte uns, wie der Zugang zum Buch im Spätmittelalter war: In einem großen Lesesaal wurden die wertvollen, in Holz und Leder eingebundenen Bücher angekettet. Die Buchdeckel waren verschlossen mit zwei Scharnieren. Wer ein Buch öffnen wollte, musste es aufschlagen. Das geschah durch einen Schlag auf jedes Scharnier, erst dann ging das Buch auf.
Was für eine Sammlung von großen Werken aus Literatur und Wissenschaft! Schöne Bücher zum Aufschlagen. In Bad Arolsen im Waldecker Land.
Der Stifter lebte bis ins hohe Alter in einer kleinen Wohnung oberhalb der Bibliothek. Man gelangte über eine hohe Treppe zu ihm, vor der sich sein Arbeitsplatz befand. Nicht sonderlich erwünschte Besucher mussten auf der Treppe ganz unten stehen bleiben. Nur wenige durften bis zu seinem Arbeitsplatz hochkommen oder gar die Privaträume betreten.