Sonntag, 12. Mai 2024

Polarlichter

 Polarlichter 


Gestern nacht kurz vor ein Uhr rief mich die Familie aufgeregt nach draußen: „Polarlichter am Himmel!“

Tatsächlich, über unserem Haus in Bonn erkannte ich, nach Norden hin, breite Lichtbahnen von milchig grauer Färbung.  Schnell war ein Foto mit dem Smartphone gemacht. Das  Handy sieht bekanntlich in solchen Situationen mehr als unsere Augen, nämlich eindrucksvolle Lichtbahnen von blau bis violett.  In der Presse war das Schauspiel ohne ganz genaue Zeit- und Ortsangabe für Deutschland angekündigt. 

Wegen Eruptionen aus dem Innern der Sonne würden Elementarteilchen zur Erde geschleudert. Beim Eintritt in unsere Atmosphäre würden sie Moleküle in der Luft anregen und es komme zur Abgabe von Energie In Form von Licht. 

Nach diesem kosmischen Erlebnis brauchen wir nun nicht mehr dem skandinavischen Polarlicht-Tourismus zu folgen, der uns verspricht, auf einer teuren fünftägigen Winterreise   mystische und magische Momente zu erleben.  

Dieses Naturschauspiel hat uns eindrücklich vor Augen geführt, dass unsere Erde jederzeit von einem großen kosmischen Ereignis getroffen werden kann. Alle unsere elektronischen Verbindungen würden zusammenbrechen.  Die Kriege in der Ukraine und in Israel würden sofort gestoppt. Nicht mythisch oder magisch, sondern durch eine gewaltige elektromagnetische Störung bliebe jedes High-Tech Waffensystem still liegen. Das wäre wie ein Fingerzeig von ganz oben, wie die Einsicht von Astronauten, die von ihrer Weltraumstation unseren blauen Planeten Erde sehen und von Friedenssehnsucht zu Tränen gerührt sind.


Foto: privat

Dienstag, 30. April 2024

Zur Hochzeitsfeier nach Hampton Court in London

Durchaus auch klima- und umweltbewusst flog ich am Wochenende nach London. Billiger als mit der Bahn nach Berlin! Also: Raus aus der EU und nach London zu einer Hochzeit.

Ich hatte das große Vergnügen einer internationalen britischen Hochzeitsfeier, mit Gästen aus Fernost, Australien, Neuseeland, USA und Europa.

Gefeiert wurde in Hampton Court, in jener herrschaftlichen und prachtvollen Schlossanlage, die auf den legendären britischen König Henry VIII zurückgeht, der bekanntlich im Heiraten besonders  erfahren war. 

Wie man mir sagte, werde heutzutage sowieso nicht mehr wie früher kirchlich geheiratet.

Also, Hampton Court – prachtvoll! Und was für eine riesige Gartenanlage, in der bei unserem Besuch gerade ein Tulpen-Festival stattfand!

Am Tag des Rückflugs konnte ich noch kurz das Britische Museum besuchen und die Spuren unserer Zivilisation im alten Ägypten, im Iran und in China in Augenschein nehmen.

Zuvor war draußen in der Warteschlange mein Blick auf ein Graffiti gefallen: „Free Palestine!“

Und später sah ich an einem Kiosk eine junge Touristin, die auf dem Rücken ihres Mantels die Aufschrift trug: „Let‘s change the world.“

Und wie ich das gerade gelesen hatte, kam eine Fahrrad-Rikscha die Straße herunter. Eine Sankt Georgs-Fahne flatterte.  

Das Bild haftet. Der Rikscha-Fahrer schreibt: „Good vibes“ (Gute Stimmung). Die Werbung der Billigflugline dagegen, ihre neuen Flugzeuge seien „Gamechanger“, weil 16% weniger Treibstoffverbrauch, 40% weniger Lärm, - sie verblasst.

Der Pulverkopp


Foto: privat


Montag, 22. April 2024

Unsaraworschdlaschmecknfeiimma

 Unsaraworschdlaschmecknfeiimma

Als ich in Bayern unterwegs war und durch schöne Städte im Frankenland kam, erinnerte ich mich plötzlich an die Rostbrenner in Thüringen und an ihre leckere Wurst.

Denn kurz vor Wunsiedel lachte mich ein Schwein an.  Es lachte von einem Riesenplakat der Fleischindustrie herunter und machte Werbung für das hier vermarktete Strohschwein. 

Carolin hatte  mir ihre Warnung mitgegeben:  „Wenn du in Franken bist, musst du Schweinefleisch essen: Schäufele und Bratwurst.“

In Bayreuth schließlich kam ich nach meinem Besuch des Markgräflichen Opernhauses (Weltkulturerbe)zu meinem frankentouristischen Hochgenuss.

Da gab es die heißgeliebte Bratwurst an einem Wagen in der Innenstadt mit der verlockenden echt fränkischen Ansage: “Unsaraworschdlaschmecknfeiimma”.

Und im traditionellen Wirtshaus “Oskar” konnte ich bei fehlender Tischreservierung immerhin einen Platz am Biertresen einnehmen und mein Tellergericht mit “Schäufele“ genießen. Dazu wie einst Jean Paul „ein Nößel“ Bier vom Fass. Prost!

Der Pulverkopp




Sonntag, 21. April 2024

Audiatur et altera pars

 Kürzlich war ich in Münster im Rathaus, im historischen Friedensaal. Dort wurde 1648 der dreißigjährige Krieg beendet. Durch Verhandlung. 

Oben am Gebälk des Saales ist der entscheidende Grundsatz zu lesen:
„Audiatur et altera pars. Man hoere beide parte.“

Wer ist denn heute die andere Partei, die andere Seite, die ich immer öfter nur in fremden Medien zu hören und zu sehen bekomme? Ihre Ansichten, Argumente - ja, auch Verdrehungen:
Russische und ukrainische Deserteure und Kriegsgeschädigte, die Verhandlungsführer von jeder Seite, auch Hamas und Taliban.

Draußen am Rathaus von Münster haben Ostermarschierer ihre Mahnzeichen zurückgelassen: Brennende Kerzen und ein paar Rufe nach Friedenslösungen.

„Audiatur et altera pars!“
Der Pulverkopp




 






Freitag, 22. März 2024

Lichtkunst und Bier

Nach meinem Spaziergang durch Regensburg, über die Steinbrücke und zum alten Rathaus, kehrte ich am frühen Abend im örtlichen Hofbräuhaus ein. Ein frisches Bier und ein Teller mit Ochsenfleisch und Meerrettich taten gut. 

Als ich in der Dunkelheit zurück zum Hotel bummelte, konnte ich einige der Lichtkunstwerke bewundern, die im Rahmen des International Light Art Festivals die Altstadt an 13 Standorten illuminierten.

Die Minoritenkirche erfuhr bei sanften Musikklängen verschiedene Verhüllungen in buntem Licht. Unter anderem: Es wuchsen pilzähnliche Gebilde, es quoll eine Art von Teigmasse, und die Außenmauern wurden spektakulär begrünt.

In einer kleinen Gasse überraschte ein feststehendes Bild: Inmitten eines großen Herzens steht ein Pärchen, und über deren Köpfe fallen Bomben herab. Erinnerung an die Bombardierung deutscher Städte im Zweiten Weltkrieg; Assoziationen zu den derzeitigen kriegsverbrecherischen Luftangriffen auf Städte in der Ukraine und in Palästina (Gaza).

Der Pulverkopp

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