Montag, 20. Mai 2024

Hören auf dem Rheinsteig

Wir waren am Pfingstwochenende mal wieder auf dem Rheinsteig. Das ist einer der schőnsten Fernwanderwege. Von Bonn bis Wiesbaden sind es 320 Kilometer. Aber wir gehen immer nur kleine Etappen. Diesmal wanderten wir von Rüdesheim zum Niederwalddenkmal und weiter zur Abtei Sankt Hildegard. 


Seit Papst Benedikt die Hildegard von Bingen, jene berühmte adelige Nonne aus dem 12. Jahrhundert, heilig gesprochen hat, kommt keine Frauenbewegung mehr an ihr vorbei.  Sie war Buchautorin, Mystikerin, Expertin für Heilpflanzen und Ratgeberin in der Politik.  Als Äbtin leitete sie ein Benediktinerkloster. 

Und auch heute noch leben Nonnen in der Abtei im Rheingau. Bei meinem Besuch lernte ich ihr Grundwort für den Glauben kennen: „Höre!“ -  Das hat mich beeindruckt. 

Der hessische Wanderer auf dem Rheinsteig hört im Wald die Amseln zwitschern und die Nachtigall schlagen: „Horche mol!”, sagt er begeistert und erklärt die Vogelstimmen. 

Aber bei den frommen Frauen im Kloster kommt nach dem Hören das Schweigen. Das erklären sie so: „Erst aus dem Schweigen und dem Hören heraus erwachsen gute Gespräche, ein ganz neues Verstehen, die Feinheit des Gefühls und die Fähigkeit des Mitschwingens, (…).“ 

Das ist stark, finde ich.

Mit dem Zug fuhren wir weiter nach Wiesbaden. In der evangelischen Marktkirche gab gerade ein 45 köpfiger Männerchor aus Island sein Konzert. Er sang von isländischen Geschichten, und die kunstvolle Kraft aus Männerbrust füllte die große spätgotische Kirche mit Geist und mit der Seele der Menschen aus dem Land der Berge, der Meeresstürme und der Vulkane.

Hier eine Hörprobe. „Horche mol!“

Sonntag, 12. Mai 2024

Polarlichter

 Polarlichter 


Gestern nacht kurz vor ein Uhr rief mich die Familie aufgeregt nach draußen: „Polarlichter am Himmel!“

Tatsächlich, über unserem Haus in Bonn erkannte ich, nach Norden hin, breite Lichtbahnen von milchig grauer Färbung.  Schnell war ein Foto mit dem Smartphone gemacht. Das  Handy sieht bekanntlich in solchen Situationen mehr als unsere Augen, nämlich eindrucksvolle Lichtbahnen von blau bis violett.  In der Presse war das Schauspiel ohne ganz genaue Zeit- und Ortsangabe für Deutschland angekündigt. 

Wegen Eruptionen aus dem Innern der Sonne würden Elementarteilchen zur Erde geschleudert. Beim Eintritt in unsere Atmosphäre würden sie Moleküle in der Luft anregen und es komme zur Abgabe von Energie In Form von Licht. 

Nach diesem kosmischen Erlebnis brauchen wir nun nicht mehr dem skandinavischen Polarlicht-Tourismus zu folgen, der uns verspricht, auf einer teuren fünftägigen Winterreise   mystische und magische Momente zu erleben.  

Dieses Naturschauspiel hat uns eindrücklich vor Augen geführt, dass unsere Erde jederzeit von einem großen kosmischen Ereignis getroffen werden kann. Alle unsere elektronischen Verbindungen würden zusammenbrechen.  Die Kriege in der Ukraine und in Israel würden sofort gestoppt. Nicht mythisch oder magisch, sondern durch eine gewaltige elektromagnetische Störung bliebe jedes High-Tech Waffensystem still liegen. Das wäre wie ein Fingerzeig von ganz oben, wie die Einsicht von Astronauten, die von ihrer Weltraumstation unseren blauen Planeten Erde sehen und von Friedenssehnsucht zu Tränen gerührt sind.


Foto: privat